Am 11. März 2025 fand die dritte SL InfoHour statt, bei der sich über 220 Teilnehmer über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der Sicherheitszeichen nach ISO- und ANSI-Standards informierten. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Normen, Gestaltungskriterien und Prüfverfahren von Sicherheitszeichen, die eine zentrale Rolle für die Arbeitssicherheit und die technische Dokumentation spielen.
Wir, die SL innovativ GmbH, sind ein erfahrener Full-Service Dienstleister im Bereich der Technischen Dokumentation und seit über 25 Jahren am Markt aktiv. Mit fünf Standorten in Deutschland und einem Team von 75 Mitarbeitern bedienen wir täglich eine breite Palette von Kunden aus über 15 Branchen. Unser Team besteht aus Fachleuten mit tiefem Wissen in der Maschinensicherheit und Technischen Dokumentation, was uns eine besondere Vertrauensstellung bei unseren Kunden einbringt.
Wir bieten eine Reihe von Dienstleistungen an, die alle Aspekte der Technischen Dokumentation abdecken. Von der Erstellung von Betriebsanleitungen über Technische Illustrationen bis hin zu umfassenden Dokumentationen für komplexe Maschinen reicht unser Portfolio. Ein besonderes Highlight ist unser Docu-Check – ein Service, bei dem Kunden ihre Technischen Dokumentationen auf Aktualität, rechtliche Konformität und normgerechte Inhalte überprüfen können. Dabei erhalten sie ein detailliertes Dossier mit Verbesserungsvorschlägen und Handlungsempfehlungen.
Sicherheitszeichen sind ein zentraler Bestandteil der Arbeitssicherheit und technischen Dokumentation. Sie ermöglichen eine schnelle, sprachunabhängige Kommunikation von Warnungen und Sicherheitshinweisen in verschiedenen Arbeitsumfeldern. In der InfoHour wurden die Grundlagen, Normen und Herausforderungen rund um ISO- und ANSI-Sicherheitszeichen von Marco Jänicke beleuchtet.
Marco Jänicke ist Maschinenbauingenieur und arbeitet als freier Berater, Trainer und Autor für Technische Redaktion und Illustration. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der technischen Kommunikation und gründete das Ingenieurbüros Jänicke (IBJ), das sich auf technische Dokumentation spezialisiert hat.
Die vollständige Präsentation zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite von Marco Jänicke.
Internationale Sicherheitszeichen folgen festen Standards, die sicherstellen sollen, dass sie einheitlich und verständlich sind. Die wichtigsten Normen sind:
Die ISO 7010 enthält eine Sammlung von Sicherheitszeichen, die in Arbeitsstätten und öffentlichen Bereichen verwendet werden. Diese Symbole sind vordefiniert und sollen eine internationale Verständlichkeit sicherstellen. Allerdings sind nicht alle Zeichen aus diesem Katalog systematisch getestet worden, was immer wieder zu Diskussionen über deren Verständlichkeit führt.
Um die Verständlichkeit von Sicherheitszeichen sicherzustellen, beschreibt die ISO 9186 verschiedene Testverfahren:
Nur wenige der Zeichen in ISO 7010 haben eine vollständige Prüfung durchlaufen. In einer aktuellen Studie zur Verständlichkeit von Sicherheitszeichen in der türkischen Faserplattenindustrie wurde festgestellt, dass rund 30 % der befragten Personen die Bedeutung eines Symbols nicht korrekt verstanden.
Die ISO 3864 legt fest, wie Sicherheitszeichen gestaltet sein müssen, um eine optimale Erkennbarkeit zu gewährleisten. Dabei sind folgende Aspekte definiert:
Die Einhaltung dieser Gestaltungsrichtlinien soll eine konsistente und normgerechte Darstellung sicherstellen.
In den USA ist der ANSI Z535 Standard maßgeblich. Er umfasst sieben Normen, darunter:
Ein wesentlicher Unterschied zur ISO-Norm ist, dass bei ANSI-Warnzeichen die Grundform (z. B. ein Warndreieck) optional ist. Dadurch können Symbole oft größer dargestellt und somit besser erkennbar sein.
Die Gestaltung von Sicherheitszeichen folgt festen Regeln, um eine klare Kommunikation zu gewährleisten. Dabei gibt es verschiedene Prinzipien:
Sicherheitszeichen können in drei Kategorien eingeteilt werden:
Je ikonischer ein Symbol ist, desto verständlicher ist es über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg.
Die Farbgestaltung ist durch ISO 3864-4 und ANSI Z535.1 festgelegt. Standardisierte Farben sind z. B.:
Die Mindestgröße eines Symbols ist so definiert, dass es aus einer bestimmten Entfernung noch erkannt werden kann. In der ISO-Norm sind z. B. Mindestlinienbreiten von 1 mm vorgeschrieben, während ANSI ein Minimum von 0,04 Zoll (1,016 mm) fordert.
Ein weiteres Problem ist die unscharfe Zielgruppe. Viele Produkte werden global vertrieben, sodass Sicherheitszeichen für verschiedene Märkte und Benutzergruppen geeignet sein müssen. Spezielle Zeichen, wie das IEC 60417-6182 Symbol für elektrotechnisches Fachwissen, sollen eine gezielte Nutzeransprache ermöglichen.
Trotz unterschiedlicher Designrichtlinien gibt es eine zunehmende Harmonisierung zwischen ISO und ANSI. Einige wichtige Unterschiede:
ISO 7010 / ISO 3864 | ANSI Z535 | |
Grundform Pflicht? | Ja | Nein außer für Verbotszeichen |
Farben | Definiert nach ISO 3864-4 | Definiert nach ANSI Z535.1 |
Testverfahren? | Teilweise getestet, wenn Test dann nach ISO 9186 | Nicht getestet, wenn Test dann Anhang B2 der ANSI Z535.3 mit Verweis auf ISO 9186 |
Text erforderlich? | Nein | Oft mit Zusatztext (Satey Panel) |
Harmonisierte (ISO / ANSI) Sicherheitszeichen und ganze Safety Labels sind möglich. Die Herausforderungen liegen eher in unscharfen Zielmärkten und schwer zu definierenden Zielgruppen.
Das Testen von Sicherheitszeichen ist entscheidend für ihre Wirksamkeit. Ein gutes Symbol sollte ohne zusätzliche Erklärungen verständlich sein.
In vielen Fällen erreichen Sicherheitszeichen nicht die erforderliche Verständlichkeitsquote. Insbesondere Zeichen mit metaphorischen oder abstrakten Elementen werden häufig falsch interpretiert.
Sicherheitszeichen sind ein essenzielles Mittel zur Unfallprävention, doch ihre Gestaltung und Verständlichkeit sind nicht immer optimal.
Da Sicherheitszeichen weltweit eingesetzt werden, ist eine kontinuierliche Überprüfung und Optimierung erforderlich, um Missverständnisse zu vermeiden und die Sicherheit zu erhöhen.
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Lucas Schott
Projektleiter Technische Dokumentation,
AR & VR Experte
Telefon: +49 (0)9851-58 258 23
Mail: l.schott@sl-i.de